Jahreshauptversammlung des Segelclubs Wällerwind Pottum e.V.
POTTUM.- Wahlen, Seesanierung und Abschiede: Unter diesen drei Schlagworten ist die Jahreshauptversammlung des Segelclubs „Wällerwind“ Pottum e.V. zusammenzufassen. Am Samstag, 4. Dezember 2021, veranstaltete der Verein die Versammlung zum größten Teil hybrid. Lediglich die Vorstandsmitglieder versammelten sich, nach vorhergehender Testung, im Clubhaus am Wiesensee. Die Mitglieder waren eingeladen, sich digital zur Sitzung zuzuschalten.
Der erste Vorsitzende des Vereins, Carsten Held, eröffnete die Sitzung um 18.30 Uhr und berichtete von der Segelsaison 2021. „Wir hatten vom Wasserstand her eine lange Saison“, fasste Held zusammen. Jedoch sei durch die zunehmende Verkrautung das Segeln ab Juni nur eingeschränkt möglich gewesen. Trotzdem bildete der Verein im Jahr 2021 acht Erwachsene im Segeln aus. „Die Sanierung bleibt weiterhin Thema“, sagte Held. Er berichtete aus einem Gespräch mit dem Verbandsbürgermeister Markus Hof. Demnach soll im kommenden Jahr das Mönchbauwerk grundsaniert werden. Das wurde im Verein zunächst positiv aufgenommen, jedoch trübte sich dieses Bild schnell wieder. Laut Hof sei von einer übergeordneten Behörde verfügt worden, dass über die Stauklappe kein Wasser mehr laufen dürfe. Vielmehr soll der Wasserstand über den Mönch reguliert werden. Hof habe weiter mitgeteilt, dass der Wasserstand im Wiesensee zusätzlich um etwa 15 Zentimeter gesenkt werden soll, um ein Überlaufen der Stauklappe zu verhindern. Diese Mitteilung hat erhebliche Folgen für den Segelclub. Demnach wird den Seglern die letzte „handbreit Wasser unter dem Kiel“ genommen. Der Pegel würde somit auf Pottumer Seite auf einen Meter bei Saisonbeginn gesenkt.
Diese Mitteilung löste auf der Versammlung großes Unverständnis aus und sorge für Diskussionen. „Nachdem sich in den letzten 16 Jahren in Sachen Seesanierung nichts getan hat, wird der Wasserstand nun auch noch künstlich um 15cm gesenkt“, so der Tenor der Mitglieder.
Weiter wurde mitgeteilt, dass seitens der Verbandsgemeinde das neue Umweltverträglichkeitsgutachten (im Wert von ca. 300.000 Euro) vergeben worden sei und mit der Fertigstellung Ende 2022 gerechnet werde.
Held zitierte Hof weiter, dass die angekündigten Messtellen immer noch nicht installiert wurden. Auch die Errichtung der Sedimentationsbecken, die bereits vor zwei Jahren durch die Kreisverwaltung genehmigt wurden, werden derzeit nicht gebaut.
Angebote auf anderen Revieren
Um trotzdem möglichst viel segeln zu können, überlege der Verein daher, mehr Angebote auf anderen Revieren zu machen. „Wir können uns vorstellen, mit ein paar Booten an die Mosel zu fahren oder auch wieder vermehrt Wochenenden in Holland zu segeln“, erklärte Held. Weiterhin sei im Jahr 2021 viel im Clubhaus und auch an der Außenanlage des Vereins gemacht worden. „Die Kaimauer wurde saniert. Zudem haben wir, gemeinsam mit dem ortsansässigen Jagdpächter Christoph Heinz, insgesamt 23 Bruthilfen für Enten ausgebracht“, erzählte der Vorsitzende. Trotzdem bleibe weiter viel zu tun.
Abschiede und Wahlen
Sportwart Ulrich Becker berichtete von den Regatta-Aktivitäten des Vereins. So haben einige Crews beispielsweise an der Deutschen Meisterschaft der Bootsklasse Conger teilgenommen oder andere Regatten besucht. Ulrich Becker ließ sich nicht mehr zur Wahl zum Sportwart aufstellen und schied aus dem Vorstand. Ebenso Maximilian Lehre, Jugendwart des Vereins.
Die Wahl hielt der Verein ebenfalls digital ab. Gewählt wurden: Carsten Held als erster Vorsitzender, Felicia Schuld als zweite Vorsitzende und Pressewart, Christoph Schmidt als Schriftführer, Henry Kaßner als Schatzmeister, Klaus Jungbluth als Hafenmeister und Sportwart, Janik Gertz als Ausbildungswart und Rebecca Linder als Jugendwart.
Diskussionen um Beiträge
Im weiteren Verlauf der Sitzung diskutierte der Verein über die Anpassung von Beiträgen für die Zukunft. Einerseits soll es nun die Möglichkeit einer Familienmitgliedschaft im Segelclub geben, andererseits wurde entschieden, die Beiträge der Mitglieder im Jugendbereich und im Erwachsenenbereich anzupassen. Die Familienmitgliedschaft (zwei Erwachsene) zahlen somit gemeinsam 115 Euro, Erwachsene 75 Euro, erwachsene Alt-Mitglieder 60 Euro und Jugendliche 50 Euro.
Eine weitere Diskussion stieß Mitglied Ingfried Thran an, der vorschlug, Graskarpfen in den Wiesensee einzusetzen. Diese sollten dafür sorgen, dass die Verkrautung verlangsamt oder gar gestoppt werde. Ein Einsetzen dieser Fische kann nur in Absprache mit der Verbandsgemeinde Westerburg erfolgen. Der Vorstand des Vereins sprach sich jedoch gegen diese Idee aus. Held schloss die Sitzung gegen 22.30 Uhr.